Schlangenalarm im Hochmoor Oldendorf

Heute hat es mich ins Hochmoor bei Oldendorf im Landkreis Stade verschlagen, wo ich das große Glück hatte, zum ersten Mal in meinem Leben eine echte quicklebendige Schlange beobachten zu dürfen. Wenn ich es richtig nachgeschlagen habe, dürfte es sich um eine Kreuzotter gehandelt haben.

Kreuzotter
Vis-à-vis mit einer Kreuzotter

Nicht zu übersehen lag das Reptil am Wegesrand und sonnte sich. Ganz langsam rückte ich ihr mit meiner 50-mm-Brennweite auf Knien und Ellenbogen auf die Pelle, um sie ja nicht zu verscheuchen. Aber sie blieb ganz ruhig liegen und bewegte nur hin und wieder ihren Kopf. Zunächst schaute sie mich direkt an. Leider sind die Fotos, die ich als erstes gemacht habe, nichts geworden. Ich war zu weit weg und der Fokus saß auch nicht perfekt. Als ich näher dran war, schaute sie in eine andere Richtung von mir weg und ich hatte nur den Hinterkopf im Blick. Nach einer gefühlten Ewigkeit wandte sie sich mir endlich wieder zu und das gezeigte Foto entstand.

Schlangen in Deutschland

Bis heute wusste ich nicht, dass es in Deutschland lediglich sechs verschiedene Schlangenarten gibt. Davon sind zwei tatsächlich giftig, nämlich die Kreuzotter und die Aspisviper. Die anderen vier Schlangenarten Schlingnatter, Ringelnatter, Würfelnatter (eine Wasserschlange) und Äskulapnatter sind als Würgeschlangen unterwegs (Quelle: www.br.de). Letztere ist uns allen auch vom Äskulapstab aus der Medizin und als Apothekensymbol bekannt. Das eine Kreuzotter zu den Giftschlangen zählt, ist mir bekannt. Aber wenn ich folgendes lese werde ich mir beim nächsten Mal vielleicht überlegen, ob ich mich ihr noch einmal bis auf wenige Zentimeter nähere:

Sollte es tatsächlich mal zu einem Biss kommen, schwillt die Wunde stark an, es kommt zu Atemnot und Herzbeschwerden. Außerdem können Lähmungen auftreten. Ein Arztbesuch ist (…) hier wichtig und richtig.

(Quelle: Tierchenwelt.de )

Mein blöder Hund Amy hätte jedoch fast am ehesten erfahren, wie es sich anfühlt, von einer Kreuzotter gebissen zu werden: Nachdem ich mit Fotografieren fertig war, musste sie natürlich noch mal Ihren Rüssel an die Stelle halten, an der Herrchen die letzten 15 Minuten so geschäftig im Gras lag – es könnte ja fressbar sein.

Tipps zum Ausflug ins Hochmoor bei Oldendorf

Wer auch einen Ausflug ins Moor plant, sollte zumindest im August wirksames Insektenspray dabei haben. Mücken und Bremsen sind ständige nervige Begleiter. Den Wanderpfad bei Oldendorf kann ich sehr empfehlen, landschaftlich ziemlich beeindruckend. Die Rundstrecke ist mit 2,5 km sehr überschaubar, aber so bleibt Zeit zum Fotografieren. Beim Wandern sollten die sehr unscheinbaren Wegmarkierungen im Auge behalten werden, die den Rundweg weisen. Sie sind manchmal leicht zu übersehen. Eine wirkliche Parkmöglichkeit gibt es nicht. Das Auto lässt sich jedoch gut direkt an der Infotafel bei den Geokoordinaten N 53°33.552 und E 009° 16.570 abstellen (ja, ja, es ist immer gut, ein GPS-Gerät dabei zu haben 😉 ). Es gibt in der Nähe einen weiteren Wanderweg mit ca. 7 km Länge (den bin ich vorher angefahren). Dort bin ich nach wenigen Metern umgekehrt, da der Weg derart von Brennnesseln und Co. zugewuchert war, dass kein Vorankommen möglich war.

Mal sehen ob ich es schaffe, diesen zauberhaften Ort einmal in den frühen Morgenstunden zu besuchen, wenn Nebelschwaden auf dem Wasser liegen und man sich vorkommt, wie in Sherlock-Holmes´ Der Hund von Baskerville.

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