Ein Ausflug in die Zukunft einer Vergangenheit, die es so nie gab (Jürgen Lautner)
Vom 30.04. bis 01.05.2016 fand zum wiederholten Male das Aethercircus Steampunk Festival 2016 statt. Auf dem beworbenen Programm standen Live-Konzerte, Workshops, Kunstgalerien, Kleinkunst, Literatur und einen Markt mit allerlei Kunsthandwerk, von diversen Steampunk-Accessoires bis hin zu kompletten Kostümen inklusive sehr aufwendig gestalteter Kopfbedeckungen und (Gas-) Masken.
Steampunks fotografieren
Das Festival bot einen vielversprechenden Anlass, bei bestem Sonnenschein-Wetter mit der Kamera loszuziehen und mein kürzlich neu erworbenes Objektiv auszuprobieren, eine Canon 50 mm Festbrennweite mit einer maximalen Offenblende f/1,4.
Es liefen jede Menge Leute mit Kameras herum, von der einfachen Digi-Cam bis zur Protz-DSLR, ausgerüstet mit neidisch machenden Objektiven. Von daher fiel man selbst überhaupt nicht auf und konnte die Linse recht ungeniert auf interessante Leute richten, die zumeist auch gerne posierten. Dennoch habe ich versucht, möglichst unbemerkt zu bleiben und echte ungestellte Augenblicke einzufangen.
Sehr gut gefallen mit die Bilder von Patrick Frauchiger, auf den ich nach einiger Internetrecherche zu anderen Blogbeiträgen und Fotografen zum Festival bei CLOCKWORKER aufmerksam geworden bin.
Eine sehr schöne 30-minütige Zusammenfassung des Festivals in Bild und Ton zeigt Jürgen Lautner mit „Aethercircus Stade 2016 – Langversion“ auf Youtube.
Steampunk-Technik die begeistert – nicht immer nur optisch
Ein Must-Have-Utensil der meisten kostümierten Damen und Herren war eine mit Zahnrädern versehene Pilotenbrille (die in ihrem früheren Leben nicht selten als Schwimmbrille fungiert haben mag), die sicher irgendeinen Zweck erfüllen würde, wenn die ganze aufgeklebte Mechanik nicht nur kosmetischer Natur wäre.
Ganz anders verhielt es sich mit zwei dampfbetriebenen Konstruktionen, die nicht nur ihrer Optik wegen die Aufmerksamkeit auf sich zogen, sondern zudem mit zischender und tuckernder Akustik neugierig machten.
Zum einen gab es da eine dampfbetriebene Eisen-Ratte, die, einen gehörigen Feuerschweif hinter sich herziehend, ziemlich flott über den Festungsplatz wieselte. Zum anderen gab es ein liebevoll konstruiertes Dampf-Fahrrad, dessen Besitzer mit wehenden Haaren demonstrieren konnte, dass es nicht nur besonders schick aussah sondern auch fahrender Weise voll funktionsfähig und mobil war.
Fazit: Ein kostspieliger Tag mit ungewöhnlichen Motiven
24,00 € pro Person waren ein stolzer Preis, der da an der Kasse von uns verlangt wurde. Den organisatorischen Aufwand sowie die Programmvielfalt möchte ich nicht in Abrede stellen, aber für einen Otto-Normal-Besucher wie mich war das ganz schön teuer, da ich weder an Workshops teilnehmen wollte noch auf irgendwelche Bandauftritte scharf war. Bis auf die zahlreichen Verkaufsstände blieb dann nicht viel übrig an Attraktionen. Fotografisch gesehen waren die ganzen kostümierten Statisten (zumeist selbst Besucher) natürlich schön anzusehen und damit schmerzt das Eintrittsgeld unterm Strich nicht ganz so doll. Ob ich angesichts des Ticketpreises nächstes Mal wieder dabei bin wird auf jeden Fall eine Spontanentscheidung werden.